März 2013: Theatervorführung 5a
An unserem eigenen kleinen Horizont erscheint plötzlich das Bild. Zunächst nur als Hörspiel.
Wir ermalen uns eine erste Ahnung.
Dann das Original.
Informationen aus dem Leben Chagalls und über Kubismus.
Wir erspielen uns Geschichten zu dem groß projizierten Geiger.
Irgendwann lassen wir ihn einfach weg:
Ein großes schwarzes Loch entsteht.
Zündende Idee für unsere Handlung.
Bilder von Marc Chagall werden unsere Kulisse.
Zitate von Marc und Bella Chagall unser Text.
Russische Musik wird unser Rhythmus.
Und der Schnee in Deutschland unsere Inspiration.
Dass dieser Mensch es aus seiner engen russischen Heimat bis in das große Paris schaffte, an seine Kunst glaubte und mit ihr weltberühmt wurde, ist schon ein kleines Wunder. Dass er aber bis zuletzt zu seiner Heimat stand und sie in seinen Bildern immer wieder leuchtend bunt aufleben ließ, finden wir unglaublich beeindruckend!
Ulrike Gernandt-Reuß
„Ein Jubiläum sozusagen…“ Marc Chagall und sein Bild „Der Geiger“
Die Geschichte um sein Dorf beginnt…
Alles schläft…
„Schon wieder Schnee!“ Nur den Kindern tut`s nicht weh…
„Ein schwarzes Loch!“ Alle fallen in Ohnmacht…
…und sind sprachlos. Doch sobald kein Erwachsener zusieht, pirschen sich die Kinder heran.
„Geht niemals in die Nähe des schwarzen Lochs!“ Eine Absperrung wird errichtet.
„Das ist mein Vater…“ Die Familie des Künstlers als immer wiederkehrendes Motiv.
„…meine Großmutter, kaum einen Meter groß mit einem Gesicht von gebranntem Ocker…“
„Die eine hatte 12 Kinder, die andere 6 und die dritte eine Nase wie eine Gurke…
„Sussi hätte sogar in Paris Frisör sein können. Der einzige, der meine Kunst verstand!“
„Der Lehrer!"
„Das Zimmer ist kalt…Kein Sonnenstrahl dringt in diese Tiefe.“
Juri im schwarzen Loch? Ihr hättet ihn retten müssen!
„Keiner wusste mehr, wo der Himmel war oder wohin sich die Natur geflüchtet hatte. Alles bliebeinfach reglos.“
Die Nacht der Albträume. Jetzt konnte keiner, jetzt wollte keiner mehr schlafen.
Plötzlich erscheint eine riesige Gestalt mit grünem Gesicht (s. Film). Sie erhebt einen langen Stock und 2 Mutige halten ihm die Absperrung entgegen. Da beginnt das Wesen, auf den
Saiten der Absperrung zu spielen…
Alle werden neugierig und lugen hinter das Gewand des merkwürdigen Geigers (In unserer letzten Aufführung wird daraus eindeutig ein Zirkusszelt!) Heraus kommen schließlich lauter Zirkusgestalten, die die Bühne sprengen: schweren Gewichte werden leicht, die Artistin fliegt auf der Schaukel, die Zauberer lassen Blumen regnen, sogar der Maler hat eine ganze Wand für sich entdeckt, die er rhythmisch zur Musik mit Farbe vollkleckst. Die Sorgen sind vergessen - und am Ende entpuppt sich der merkwürdige Geiger als der verloren geglaubte Juri!
Wenn er malen wollte, musste er auf den Ofen in der Küche klettern. Seine Familie fürchtete, dass er die Stube mit seinen Farben vollkleckse. Nur auf dem Ofen, zwischen gackernden Hühnern, die dort ihre Eier legten, störe er niemanden.“ (Bella Chagall)